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Mit Liedern für den Frieden gebetet
28.9.2025

Feudingen. „Verleih‘ uns Frieden gnädiglich“, diese Bitte stand jetzt über einem Offenen Singen in der Feudinger Kirche. Die örtliche Kirchengemeinde hatte eingeladen, unterschiedliche Akteure sorgten spielend, rezitierend und singend für eine gelungene Veranstaltung, die außerdem auch noch die anwesenden 200 Zuhörenden zum Mitsingen einlud. Ein zwölfseitiges Faltblatt im DIN-A5-Format nahm die Konzert-Gemeinde mit ins facettenreiche Programm und lieferte die Liedtexte, wann immer das Publikum eine Möglichkeit hatte, seine Stimme für den Frieden zu erheben.
In verschiedenen Konstellationen gruppierten sich im Chorraum die Mitwirkenden, im Einzelnen waren das: der Kinderchor und der Kirchenchor der Evangelischen Kirchengemeinde Feudingen, beide unter Leitung von Renate Hackler, der CVJM-Posaunenchor unter Leitung von Joachim Hackler, Ernst Alfred Hackler, Caroline Kuhly und Daniel Treude mit Gitarren, Emily Schneider und Frieda Weyand am Klavier sowie der frühere Feudinger Pfarrer Edgar Born mit Lesungen.
Egal, ob gespielt, gesprochen oder gesungen, alles drehte sich an diesem späten Sonntagnachmittag um den Frieden. Dabei gab es auch politische Texte, wie etwa das Gebet der Vereinten Nationen, die vor 80 Jahren als Reaktion auf den Zweiten Weltkrieg aus der Taufe gehoben wurden. Oder wie das Versöhnungsgebet von Coventry, an dessen Anfang 1940 ein deutscher Luftangriff auf die englische Stadt stand, die gerade mal 30 Kilometer von der Bad Laaspher Partnerstadt Tamworth entfernt liegt. Damals starben 550 Menschen und die mittelalterliche Kathedrale wurde zerstört. Die völkerweite Versöhnung ist das Hauptanliegen des Gebets. Auch die amerikanische Bürgerrechts-Hymne „We Shall Overcome“ malte die Zukunftsvision, dass die Menschen eines Tages im Frieden leben werden. Ebenfalls gesungen wurde ein Gebet nach einem ukrainischen Hymnus.
Die Bitte und der Angesprochene waren immer gleich, auch wenn es unterschiedlich formuliert wurde: „Gib Frieden, Herr, gib Frieden“, „Komm‘, du Geist des Friedens“, „Und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens“ und „Verleih‘ uns Frieden gnädiglich“. Dabei war einerseits stets klar: „Du, Herr, kennst auch das Leid“, so der Titel eines der Lieder. Aber andererseits gibt es die Hoffnung auf das, was das Neue Geistliche Lied „Wie ein Fest nach langer Trauer“ verheißt: „So ist Versöhnung, so muss der wahre Friede sein.“ Nach mehr als anderthalb Stunden endete ein abwechslungsreiches, kurzweiliges, wunderbares Offenes Singen, das die dunklen Zeiten mit Vertrauen und Zuversicht ein wenig heller machte.
Und das nächste Konzert in der Feudinger Kirche steht schon vor der Tür: Der Männergesangverein „LahnVokal“, der Frauenchor „Encantada“ aus Neunkirchen und die TonSpuren des Feudinger CVJMs sind hier am Samstag, 25. Oktober, ab 18.30 Uhr zu hören
Text und Fotos: Jens Gesper

